Uroonkologisches Zentrum

Behandlungsangebot

Soeben ist bei Ihnen oder Ihrem Angehörigen Prostatakrebs oder Nierenkrebs diagnostiziert worden. Vielleicht ist diese Diagnose die Bestätigung einer Vorahnung, da Sie schon seit einige Zeit Veränderungen festgestellt hatten. Möglichweise trifft Sie diese Nachricht auch völlig unvorbereitet. Auf dieser Seite möchten wir Ihnen Informationen zu Ihrer Erkrankung geben und Sie über mögliche Therapien aufklären. Ein wachsender Teil der Operationen an Prostata und Niere erfolgt im Uroonkologischen Zentrum inzwischen gewebeschonend und minimalinvasiv mithilfe einer roboterassistierten Operationstechnik auf Basis des Da Vinci OP-Roboters.

 

Prostatakrebs

Das Prostatakarzinom ist die bösartige Erkrankung der Vorsteherdrüse (Prostata) des Mannes. Sie tritt vor dem 50. Lebensjahr äußerst selten auf, nimmt danach aber mit dem Alter ständig zu. Für Deutschland ist mit einer jährlichen Anzahl von 58.000 Neuerkrankungen zu rechnen. Jedes Jahr sterben in Deutschland mehr als 11.000 Patienten an diesem Tumor.

Die meisten Männer erfahren heute von einem Krebsverdacht bei einer Früherkennungsuntersuchung oder aufgrund des PSA-Tests. Beschwerden sind seltener der Anlass für eine weiterführende Diagnostik. Denn im Frühstadium macht sich ein Tumor an der Prostata kaum bemerkbar. Probleme mit dem Wasserlassen treten bei kleineren Karzinomen eher selten auf. Schmerzen verursacht ein Prostatakarzinom ebenfalls meist erst dann, wenn sich Tumorzellen über das Organ hinaus ausgebreitet haben.

Von entscheidender Wichtigkeit für die individuell richtige Therapie ist sowohl die Einschätzung des Tumorstadiums, als auch der biologischen Aggressivität des Prostatakarzinoms.

Im Rahmen einer optimalen Therapieplanung bieten wir unseren Patienten ein interdisziplinäres Kompetenzzentrum für Prävention, Screening, Früherkennung, Diagnostik, Therapie und Nachbehandlung des Prostatakarzinoms. Für die Krankenhäuser der Umgebung sowie die niedergelassenen Kollegen sehen wir uns als Zweitmeinungszentrum.

Unser Ziel ist es, die Prostata und ihre Funktionsfähigkeit zu erhalten. Für die gewebeschonende Operation stehen im Uroonkologischen Zentrum im Klinikum Gütersloh minimalinvasive Operationsmethoden zur Verfügung, die wir vermehrt roboterassistiert mit dem Da Vinci-OP-Roboter durchführen.

Nierenkrebs

Nierenkrebs ist die dritthäufigste urologische Krebserkrankung in Deutschland.

Im Frühstadium treten in der Regel keine Symptome auf, daher werden sie in den meisten Fällen zufällig innerhalb einer anderen Untersuchung entdeckt. Wächst der Tumor weiter, kann sich das zum Beispiel durch ungewollten Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit oder blutigen Urin zeigen.

Unser Ziel ist es, den Nierentumor mit einer Operation vollständig zu entfernen. Je nach Größe, Lage und Ausdehnung des Tumors kann das Organ erhalten werden, indem nur der tumortragende Anteil entfernt wird. In anderen Fällen ist die vollständige Entfernung der Niere erforderlich.

Dafür stehen im Uroonkologischen Zentrum im Klinikum Gütersloh schonende minimalinvasive Operationsmethoden mit dem robotisch assistierten Da Vinci System zur Verfügung.

 

Minimalinvasive Operation mit dem Da Vinci-Roboter

Wir können  eine Vielzahl an Operationen der Prostata und der Niere schonend und minimalinvasiv mit einer roboterassistierten  Operationstechnik durchführen. Am Klinikum Gütersloh erfolgt dies durch einen Da Vinci-Roboter, der eine mit dem Da Vinci-System, die eine präzise Übertragung der Hand- und Fingerbewegungen des Operateurs auf die Operationsinstrumente ermöglicht.

Mit seiner hochauflösenden Bildgebung in 3D und der 10-fachen Vergrößerung sorgt das System für eine optimale Sicht des Operierenden. Dadurch ist der Chirurg in der Lage, auch feinste Strukturen wie Nervenbündel oder kleinere Gefäße sicher zu identifizieren. Diese hohe Präzision macht die Da Vinci-assistierte Operationstechnik besonders gewebeschonend und reduziert den Blutverlust.

Vorteile für Patienten

  • minimaler Zugang, kleine Narben
  • weniger Blutverlust, weniger postoperative Schmerzen und schnellere Wundheilung verglichen mit einer offenen Schnittoperation
  • schnellere Genesung
  • funktionserhaltendes Operieren (z.B. Kontinenz, Potenz)

Grundsätze unserer Diagnose und Therapie

Bei der Diagnose und Therapie arbeiten im Uroonkologischen Zentrum des Klinikum Gütersloh  verschiedene Spezialisten Hand in Hand. Der Hausarzt oder ambulant tätige Fachärzte für Urologie sind meistens die ersten Ansprechpartner, die bei einer Vorsorgeuntersuchung den Verdacht auf Prostatakrebs äußern.

In einer interdisziplinären Tumorkonferenz am Klinikum Gütersloh, beraten Nierdergelassene und Krankenhausärzte, Internisten, Onkologen und Chirurgen zusammen mit Radiologen, Strahlentherapeuten, Nuklearmedizinern und Pathologen über das weitere diagnostische und therapeutische Vorgehen bei jedem Patienten. Und zwar nicht nur bei der Ersttherapie, sondern auch während der weiterführenden Behandlung.

Fest eingebunden in dieses Vorgehen sind hierbei von Anfang an die niedergelassenen Ärzte, so dass ein reibungsloser Übergang von stationär zu ambulant erfolgen kann. Natürlich besteht darüber hinaus ein enger Kontakt zu Rehabilitationskliniken auch über unsere Region hinaus.

Unser Klinischer Sozialdienst stellt eine lückenlose Überleitung stationärer Patienten in eine qualifizierte poststationäre pflegerische Versorgung sicher oder vermittelt Kontakte zu Selbsthilfegruppen. Unsere speziell ausgebildete Psychoonkologin im Klinikum unterstützt Sie bei der seelischen Verarbeitung der Erkrankung.

Wir möchten Ihnen bei der Bewältigung Ihrer Erkrankung helfen und Ihnen ein verlässlicher Partner sein. Mit ihren Fragen können Sie sich jederzeit an uns wenden.

 

Tumor-Schmerztherapie

Im Verlauf einer Tumorerkrankung treten in 40 bis 80 Prozent der Fälle starke
Schmerzen auf. Zur Verbesserung der Lebensqualität vieler tumorkranker
Patienten ist eine umfassende Schmerztherapie erforderlich. Die Erfahrungen in der Schmerztherapie zeigen, dass mittels oraler medikamentöser Therapie in 85 bis 90 Prozent der Fälle eine weitgehende Schmerzfreiheit erreicht werden kann. Medikamentenabhängigkeit und Sucht stellen bei Tumorpatienten kein Problem dar.

Im Rahmen einer interdisziplinären Arbeitsgruppe des onkologischen Zentrums wurden Empfehlungen zur Tumorschmerzbehandlung erstellt. Sie sollen dazu beitragen, dass unsere Tumorpatienten eine schnelle und effektive Schmerztherapie erhalten.

  • Für die Behandlung des Tumorschmerzes gibt es seit vielen Jahren eine Leitlinie
  • Palliativmediziner Dr. Herbert Kaiser verfügt über eine langjährige Erfahrung in der Schmerztherapie und legt für unsere Patienten die bestmögliche Therapie festlegt
  • Grundlegend für die erfolgreiche Schmerztherapie ist eine umfassende Anamnese

Schmerztherapie nach der Operation

Seit 2011 bietet die Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin eine individuelle Schmerzbehandlung an. Um die Patienten nach einer Operation oder einer anderen Behandlung möglichst schnell wieder zu mobilisieren, wird im Klinikum Gütersloh die Stärke der Schmerzen gemessen und die Schmerztherapie individuell auf den Patienten abgestimmt.

Die Messung der Schmerzen wird mit Hilfe einer Skala vorgenommen auf welcher die Schmerzstärke mehrmals täglich durch den Patienten von 0 bis 10 bewertet wird. Dabei wird zwischen Ruhe- und Belastungsschmerz unterschieden. Basierend auf den Angaben des Patienten erfolgt dann die individuelle Schmerztherapie.

Die Medikamentengabe erfolgt über eine Schmerzpumpe, welche über einen Katheter mit dem Körper verbunden ist. Dabei gibt die Pumpe eine Basisdosis (Basalrate) und, bei Bedarf, eine zusätzliche Schmerzmittelgabe (Bolus) ab. Letztere wird durch den Patienten individuell eingefordert. Die Schmerzpumpe beugt somit dem Entstehen von Schmerzen vor oder reduziert diese auf ein erträgliches Maß.
Unabhängig vom liegenden Schmerzkatheter erfolgt die Schmerzbehandlung mit gut verträglichen Schmerzmitteln, die bevorzugt als Tablette oder Tropfen über den Mund, aber auch als Infusion über die Vene oder als Pflaster über die Haut aufgenommen werden.

Die Wirksamkeit der Medikamente und die Funktion der Pumpen werden mehrmals täglich durch die Pflegekräfte des Akutschmerzdienstes  und dem zuständigen Arzt der Anästhesie überprüft. Hierzu wurden Gesundheits- und Krankenpflegerinnen als Pain-Nurses (Schmerztherapieschwestern) ausgebildet.  Diese spezialisierten Fachkräfte überwachen und lenken die Schmerzbehandlung in Absprache mit dem Anästhesisten. So können mögliche Nebenwirkungen der Schmerzmittel schneller erkannt und die Dosierung bei Bedarf angepasst werden.

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