Lebertumore und Leberchirurgie

Lebertumore

Bösartige Lebertumore sind meist Absiedlungen anderer Tumoren. Aber auch bösartige Geschwülste, die vom Lebergewebe selbst ausgehen, nehmen in den letzten Jahren zu. Die häufigsten bösartigen Lebertumoren sind Metastasen, also Absiedelungen anderer Tumoren. Bösartige Tumoren, die vom Lebergewebe selbst ausgehen, bezeichnet man als primäre Lebertumoren. Hier macht das Leberzellkarzinom mit 90 Prozent den größten Anteil aus. Aufgrund der steigenden Lebenserwartung und der verschiedenen Formen von Virushepatitis sind diese Tumoren seit einigen Jahren häufiger zu beobachten.

Die häufigsten Tumore in der Leber sind Zysten, seltener kommen Hämangiome, Adenome oder fokal noduläre Hyperplasien vor. Für alle gutartigen Lebertumoren gilt: Eine chirurgische Entfernung, die in der Regel minimal-invasiv erfolgt, kommt nur bei deutlicher Größenzunahme oder bei Beschwerden infrage.

Minimal-invasive Verfahren (Schlüsselloch-Chirurgie) sind eine besonders schonende Möglichkeit, um etwa Tumoren im Leberrandgebiet oder Leberzysten zu entfernen. Aber auch bei fortgeschrittenen oder komplexen Tumorerkrankungen kommen alternativ oder zusätzlich zur chirurgischen Entfernung minimal-invasive Verfahren zur Anwendung.

Dazu gehören

  • thermoablative Verfahren (Radiofrequenzablation): Dabei wird der Tumor über eine Sonde mittels hochfrequentem Strom teilweise oder ganz zerstört.
  • Chemoembolisation: Über die Leistenarterie wird ein Katheter in die Leber eingebracht, um dort ein Chemotherapeutikum zu applizieren und die Blutzufuhr des Tumors zu unterbinden.
  • Selektive Interne Radio-Therapie oder SIRT: Bei diesem Verfahren werden radioaktive Kügelchen mittels Katheter in das Gebiet des bösartigen Lebertumors gebracht.

Im Rahmen unserer interdisziplinären Tumorkonferenz werden mit Kolleginnen und Kollegen der Onkologie  und Radioonkologie die verschiedenen Chemotherapie-Verfahren besprochen, um ein individuelles und optimal auf die Patientinnen und Patienten abgestimmtes Behandlungskonzept zu erstellen.

Leberchirurgie

Bei der Planung, Durchführung und Nachbehandlung von leberchirurgischen Eingriffen arbeiten wir eng mit anderen Fachdisziplinen zusammen, die an der Prävention, Diagnostik und Therapie von Lebererkrankungen beteiligt sind.

Haben Sie Fragen zum Thema Leberchirurgie oder ist bei Ihnen bereits eine Lebererkrankung diagnostiziert worden? Dann wenden Sie sich gerne an unsere Sprechstunde. Wir beraten Sie gerne und begleiten Sie auf Ihrem Weg.

Der häufigste Grund für leberchirurgische Eingriffe sind Lebertumoren, gutartigen und bösartigen Ursprungs, darunter auch Metastasen als Absiedlungen von Krebstumoren aus anderen Organen oder auch primärem Leberkrebs. Ferner kommen sie auch bei infektiösen Prozessen (Leberabszess, Absiedelungen bei Infektion mit Hunde- oder Fuchsbandwurm) zum Einsatz.

 

Die Leberchirurgie hat sich durch den Einsatz moderner Verfahren in den letzten Jahren stark weiterentwickelt. Durch Geräte wie Ultraschall-Skalpelle oder Wasserstrahl-Dissektoren sowie während der Operation durchgeführte Ultraschall-Untersuchungen können Lebertumoren heute häufiger komplett entfernt werden, gesundes Gewebe wird geschont und der Blutverlust minimiert. Da gesundes Lebergewebe nachwachsen kann, ist es zudem möglich, bis zu 70% der Leber zu entfernen.

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