Früherkennung rettet Menschenleben

Rund 50 Menschen ließen sich bei Aktionstag ihre Bauchschlagader untersuchen

Abtasten, Ultraschall, kurzes Fazit – dann ist die Untersuchung auch schon vorbei. Gisela Schaub ist eine von rund 50 Personen, die heute zum Bauchaortenaneurysma-Screeningtag ins Klinikum Gütersloh gekommen waren, um ihre Bauchschlagader auf eine gefährliche Erweiterung prüfen zu lassen.

„Wie gefährlich ein Aneurysma im Gehirn sein kann, ist recht bekannt, aber auch an der Aorta im Bauch können unbemerkt Ausbuchtungen entstehen, die die Schlagader reißen lassen. Dann besteht sofort Lebensgefahr“, so Fahed Kazkaz, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie. „Aus diesem Grund wollten wir auf dem Aktionstag über diese Erkrankung aufklären und Interessierten in unserem Medizinischen Versorgungszentrum für Gefäßchirurgie eine Untersuchung zur Früherkennung anbieten.“

Von einem Bauchaortenaneurysma sind meist Menschen über 60 Jahre betroffen, in Einzelfällen auch jüngere Patienten. Entdeckt wird die Erkrankung in der Regel erst durch eine Ultraschalluntersuchung des Bauches – Symptome oder Warnzeichen gibt es häufig nicht. Im Laufe der Jahre erweitert sich die Arterie immer weiter und wird so zur tödlichen Gefahr. „Ein solches Aneurysma im Bauchraum ist besonders problematisch, da von hier alle lebenswichtigen Organe mit Blut versorgt werden. Ab einem Durchmesser von fünf Zentimetern bei Frauen bzw. 5,5 Zentimetern bei Männern steigt das Risiko stark an, dass die Aorta platzt und es zu schweren inneren Blutungen kommt“, so Kazkaz. Jährlich sterben vermutlich zehntausende Patientinnen und Patienten an den Folgen einer geplatzten Bauchschlagader.

Die Klinik für Gefäßchirurgie im Klinikum Gütersloh ist das einzige zertifizierte Gefäßzentrum im Kreis Gütersloh und auf die Diagnose und Therapie des Bauchaortenaneurysmas spezialisiert. Mit einer einfachen und schmerzlosen Ultraschalluntersuchung kann der Zustand der Bauchschlagader sehr gut beurteilt werden und ein Aneurysma rechtzeitig entdeckt werden, bevor es Probleme bereitet. Auch beim Screeningtag im Klinikum konnten einige leicht auffällige Erweiterungen gefunden werden, die nun in regelmäßigen Abständen beobachtet werden. Gisela Schaub kann nach ihrem Screening beruhigt nach Hause fahren: Alles in bester Ordnung, es besteht keine auffällige Erweiterung.  

 

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